Warum sind Blutorangen rot?

Ihre Färbung verdanken Blutorangen einem charakteristischen Farbstoff, der durch große Temperaturdifferenzen entsteht. Aus diesem Grund bieten die sizilianischen Höhenlagen, zum Beispiel rund um den Ätna, perfekte Bedingungen für die Reife unserer Moro-Blutorangen. Am Tag liegen die Früchte im warmen Sonnenschein, nachts kühlt es an den Hängen empfindlich ab. Dies fördert die Bildung von Anthocyanen, Pflanzenfarbstoffen, die in saurem Milieu rot färben. Denselben Farbstoff kennen Sie auch von heimischen Gewächsen wie dem Rotkraut, wo er aufgrund der mehr alkalischen Pflanze blau erscheint, doch durch die Zugabe von Essig bekanntermaßen eine rote Färbung annimmt.
Die Jahr für Jahr unterschiedlich ausgeprägten Färbungen von Schale und Fruchtfleisch bei Blutorangen lassen sich mit den Witterungsbedingungen während Wachstum und Reife erklären: Fallen die Temperaturunterschiede gering aus, bleiben die Früchte orange oder haben nur wenige rote Flecken im Fruchtfleisch. Den charakteristischen Geschmack besitzt die Frucht jedoch auch ohne die rötliche Färbung.
Die Anthocyane sind oxidationsanfällig, weshalb die Farbe auch in Marmeladen nicht stabil ist und Blutorangen- ebenso wie andere Marmeladen im Laufe eines Jahres ihre ursprüngliche Farbintensität verliert, sofern (wie bei uns) auf den Zusatz von Konservierungsstoffen verzichtet wird.
Das besondere an den Moro Blutorangen ist ihre geschmackliche Mischung aus frischer Säure und fruchtiger Süße beim Fruchtfleisch und einer herben Note mit feinem ätherischen Öl, das die Schale mitbringt. Die Blutorangenmarmelade ist natürlich wie alle Zitrusmarmeladen der perfekte Frühstücksaufstrich, doch auch zum Backen und für eine englische Teatime mit frisch gebackenen Scones ist sie perfekt. Wir empfehlen Ihnen daher zwei Rezepte aus anderen Ländern: eine abgewandelte Mallorquinische Ensaïmada sowie Scones, die englischen Milchbrötchen für den Afternoon Tea.