Sommerpudding mit Blaubeeren

In England liebt man Sommerpuddings und sie sind das genaue Gegenteil von dem hier oft kritisch beäugten, mächtigen Plumpudding, der zur britischen Weihnacht einfach dazugehört. Die Hülle bildet lockeres Weißbrot, Hefezopf oder fein buttrige Brioche, gefüllt wird der Pudding mit Beeren und gerade soviel Zucker, dass der Geschmack abgerundet ist.
Wie üblich braucht auch dieser Pudding lange, bis er fertig ist - Arbeit macht er dagegen sehr wenig, denn nach der Zubereitung muss er einfach mindestens 12 Stunden im Kühlschrank ziehen, gekocht werden nur die Früchte für wenige Minuten.
Weil man sie in unserem Nachbarort selbst pflücken kann, habe ich einen Blaubeer-Sommerpudding gemacht. Es kann aber auch jede andere Beere genommen werden, die der Sommer bietet - bis hin zu den frühherbstlichen Zwetschgen und Pflaumen. Meistens werden die Früchte gemischt, doch hier soll jeder Lust und Laune entscheiden lassen. Je saurer das Obst, desto mehr Zucker kommt an die Früchte – einfach den beim Kochen austretenden Saft probieren und selbst entscheiden.
Ein Sommerpudding kommt nicht unbedingt wie eine Eins auf den Tisch, denn die leichte Briochehülle gibt all den Beeren und dem Saft durchaus nach. Am besten direkt vor dem Servieren auf eine Platte stürzen und genügend Freunde einladen, um ihn umgehend aufzuessen!
Für dieses Rezept brauchen Sie keine Puddingform! Es genügen eine Schüssel mit 2l Fassungsvermögen, ein Teller, der in die Öffnung der Schüssel passt und etwas zum Beschweren, zum Beispiel ein oder zwei Konservendosen.
Zutaten
-  600g Laib Brioche, Hefezopf oder Weißbrot
-  1,5 kg Blaubeeren (oder andere Beeren nach Wahl)
-  100g Zucker (variiert mit Säuregehalt der Beeren)
-  etwas Zitronensaft  
Zubereitung





Die Beeren mit dem Zucker in einem Topf vermischen und etwas stehen lassen, bis sie Saft abgegeben haben. Die Blaubeeren einmal aufkochen und eine Minute köcheln lassen. Ein Sieb in eine Schüssel stellen und die Beeren abgießen, den Saft in der Schüssel auffangen.
Von der Brioche die Kruste entfernen und das Innere in etwa 1 cm dicke Scheiben schneiden. Die Schüssel überlappend mit Frischhaltefolie auslegen; die Stücke sollten so lang sein, dass sie den gefüllten Pudding vollständig abdecken.
Die Form mit Brioche auslegen, bis keine Lücken mehr frei sind und eine geschlossene Hülle entstanden ist. Am besten überlappen die Scheiben etwas, dadurch wird der Pudding stabiler. Klassisch werden die Scheiben in den Beerensaft getunkt und dann in die Form gesetzt. Je weicher das Brot allerdings ist, desto leichter zerbricht oder zermatscht es dabei. Daher verzichten Sie zu diesem Zeitpunkt ruhig auf das Tränken der Brioche - da der Pudding über Nacht ziehen muss, verbinden sich alle Zutaten auch später noch ohne Probleme.
In die Form kommen nun die abgetropften Beeren und der Pudding wird mit den restlichen Briochescheiben bedeckt. Nun wird der Pudding vorsichtig mit dem ausgetretenen Beerensaft getränkt. Gießen Sie den Saft einfach oben auf - das Brot saugt eine erstaunliche Menge auf, auch, wenn es zunächst zu viel zu sein scheint.
Den Pudding in Frischhaltefolie einschlagen, einen Teller auf den Pudding stellen (er muss direkt auf dem Pudding, nicht nur auf der Schüssel aufliegen!) und mit einer großen oder zwei kleinen Konservendosen beschweren. Mindestens über Nacht im Kühlschrank ziehen lassen.




Vor dem Servieren vorsichtig auf eine Platte stürzen, die Folie entfernen und eventuell mit frischen Früchten garnieren. Zu dem Pudding passen Sahne, Eis - oder die klassische Vanillesoße (siehe   Basiswissen: Traditionelle Vanillesoße).